Artesunattherapie

Naturheilkundliche Krebstherapie

Die Heilpflanze "Einjähriger Beifuß" (Artemisia annua) wird zur Gewinnung der Substanz Artemisinin genutzt, die dann zum Medikament Artesunat weiterverarbeitet wird. Artemisinin wurde erst als Mittel gegen Malaria eingesetzt. Im Jahr 2011 stellten Wissenschaftler des BioQuant-Zentrums der Universität Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) fest, dass Artesunat bei Krebszellen einen programmierten Zelltod (Apoptose) auslöst. 

 

Das Artesunat entfaltet seine zellabtötende Wirkung durch eine oxidative Reaktion mit dem hoch konzentrierten Eisen in den Krebszellen. Die chemische Reaktion bildet freie Radikale, die die Krebszelle schädigen. Artesunat ist eine wirksame und nebenwirkungsarme Therapiemöglichkeit bei Krebserkrankungen. Artesunat kann die Entstehung und Ausbreitung von Metastasen reduzieren oder sogar verhindern. 

Ich verwende Artesunat in meiner Praxis als Infusion die 20 Tage hintereinander täglich gegeben wird. Nach der 20-tägigen  Behandlung folgt eine 8-wöchige behandlungsfreie Zeit und dann nochmals eine 10-tägige Behandlung mit Artesunat.

 

Wenn Sie weitere Informationen wünschen sprechen Sie mich an oder informieren Sie sich unter:

www.uni-heidelberg.de


Die Behandlung mit Artesunat führe ich in meiner Praxis in Lippstadt-Cappel durch,

nicht weit entfernt von Gütersloh, Mastholte und Beckum. 

 

Artesunat: Zweitkarriere bei Krebs

30. September 2011

 

Der Naturstoff Artemisinin und seine Abkömmlinge helfen nicht nur im Kampf gegen Malaria sondern möglicherweise auch in der Krebstherapie. Forscher konnten nun die molekularen Details entschlüsseln, wie es diesen Wirksubstanzen gelingt, Krebszellen zu vernichten.

In der Natur findet man viele Pflanzen, deren Inhaltstoffe eine ausgeprägte Heilwirkung besitzen. Ein prominentes Beispiel ist der Einjährige Beifuß, dessen Extrakte schon lange Verwendung in der tradionellen chinesischen Medizin gegen Malaria finden. Mitte der 1970er Jahre identifizierten Wissenschaftler die Wirksubstanz Artemisinin in den Blättern und Blüten der Pflanze. Mittlerweile werden sie und ihr halbsynthetisches Derivat Artesunat weltweit zur Behandlung von Infektionen mit multiresistenten Stämmen von Plasmodium falciparum, dem Erreger der Malaria tropica, verwendet.

Doch offenbar beschränkt sich die Wirkung von Artemisinin und seinen Abkömmlingen nicht nur auf den Auslöser der Tropenkrankheit: Mehrere Untersuchungen deuten daraufhin, dass die Malariamittel auch bei einer Reihe von Krebsarten ihr zerstörerisches Potenzial entfalten können. Nun fand einForscherteam des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des BioQuant-Zentrums der Universität Heidelberg heraus, auf welche Weise es Artesunat schafft, den programmierten Zelltodvon Tumorzellen auszulösen. Wie die Wissenschaftler um Nathan Brady und Anne Hamacher-Brady in der Fachzeitschrift Journal of Biological Chemistry berichten, spielen dabei bestimmte Zellorganellen, die so genannten Lysosomen, und das darin enthaltene lysosomale Eisen eine zentrale Rolle. Lysosomen sind normalerweise verantwortlich für den Abbau von verschiedenen zellulären Bestandteilen, die die Zelle nicht mehr benötigt.

 

Tödliche Wirkung schon nach kurzer Zeit

Die Heidelberger Forscher verwendeten für ihre Experimente Brustkrebszellen. Diese behandelten sie im Reagenzglas mit unterschiedlichen Mengen an Artesunat und beobachteten anschließend die Überlebensfähigkeit der Zellen. In höheren Dosierungen aktivierte Artesunat bereits nach 24 Stunden den programmierten Zelltod. Interessanterweise wirkte das Malariamittel jedoch weniger toxisch auf die Krebszellen, wenn die Konzentration an reaktiven Eisen in den Lysosomen mit Hilfe eines speziellen Komplexbildners erniedrigt worden war.

“Das Eisen reagiert in den Lysosomen mit Artesunat. Dabei entstehen unter anderem freie Sauerstoffradikale”, erklärt Hamacher-Brady. “Die Radikale sind extrem reaktiv und oxidieren bestimmte Bestandteile der Lysosomen.” Diese Veränderungen lösen eine Signalkaskade aus, die bewirkt , dass in den Mitochondrien der programmierter Zelltod in Gang gesetzt wird. Warum Artesunat Brustkrebszellen zerstören kann, aber normale Brustepithelzellen in Ruhe lässt, darüber kann Hamacher-Brady nur spekulieren: “Aufgrund ihres schnellen Wachstums enthalten Krebszellen mehr reaktives Eisen in ihren Lysosomen als gesunde Zellen. Wir vermuten, dass Krebszellen deshalb so empfindlich auf Artesunat reagieren.”

 

Alternativer Wirkmechanismus

In einer weiteren Versuchsreihe konnte das Team um Hamacher-Brady außerdem zeigen, dass Artesunat den Vorgang der Autophagie blockiert: Dieser Prozess unterstützt das Überleben von Krebszellen, indem er ihnen ermöglicht, nicht mehr benötigte Zellbestandteile in die Lysosomen einzuschleusen und dort zu recyclen. “Artesunat hemmt das Wachstum von Krebszellen auf eine Weise, wie wir es von anderen zytostatisch wirksamen Substanzen nicht kennen”, sagt Professor Thomas Efferth, Leiter der Abteilung für Pharmazeutische Biologie an der Universität Mainz. “Das macht seinen Einsatz in der Krebstherapie vor allem dann interessant, wenn bei

etabliertenChemotherapeutika Resistenzen auftreten.”

 

Artikel vonThorsten Braun DocChek News